top of page

Chronik

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“

Am 01. Mai 1901 gründeten 23 Zewener die Freiwillige Feuerwehr, und wählten den Landwirt Nikolaus Baltes zum 1. Feuerwehrchef. Die tatsächlichen Gründungsmitglieder waren:

Martin Bach

Nikolaus Baltes

Peter Bösen

Alex Fusenig

Johann Gries

Nikolaus Grundhöfer

Michel Hamm

Peter Hamm

Michael Heinz

Heinrich Hölzmer

Matthias Hölzmer

Franz Klinke

Jakob Kronenbusch

Nikolaus Kronenbusch

Johann Kyllburg

Johann Mai

Lorenz Mai

Johann Schneider

Nikolaus Schneider

Peter Steuer

Peter Welter

Johann Zimmer

1.png

Brandmeister Nikolaus Baltes (1901 - 1918)                            

2.png

Brandmeister Alexander Jullien (1918 - 1921)

Brandmeister Nikolaus Baltes (1901 - 1918) und Brandmeister Alexander Jullien (1918 - 1921) führten die Feuerwehr mit großem Engagement in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts. Der Ausdauer von Nikolaus Baltes ist es zu verdanken, das trotz großem Desinteresse der Allgemeinheit, trotz minimaler Ausrüstung und akutem Geldmangel das Handtuch nicht vorzeitig geworfen zu haben, sondern durch zielstrebige Führung und Ausbildung (seitens der städtischen Feuerwehr) immer größere Anerkennung erlangt, und die Mitgliederzahl bald verdoppelt wurde.

Zum Aufgabengebiet der Wehr gehörte von 1907 bis 1925 die Aufsicht der Zewener Wasserleitung. Haupteinsätze waren neben Wohn- und Scheunenbränden (1912 in Oberkirch, 1917 in der Eulenstraße) der Klosterbrand in Konz-Karthaus (1904) und der Brand der Ziegelei (1911).

In den Notjahren nach dem 1. Weltkrieg sorgte zunächst Alexander Jullien immer wieder für eine einsatzfähige Truppe. Während der politischen Unruhen 1920 hatte die Wehr auf Beschluss des Gemeinderates und mit schriftlicher Erlaubnis des französischen Besatzungskommandanten die Aufgabe, abends durch den Ort zu patrouillieren und für Ordnung zwischen Einwohnern und Besatzung zu sorgen.

3.png

(1930) von links: Brandmeister Peter Jullien, Matthias Horsch, Peter Julien, Kreisbrandmeister Wolff, Peter Kirsch, Peter Heinz und Johann Klinke

4.png

Oberbrandmeister Peter Jullien (1921 - 1947)

Im Mai 1921 folgte Peter Jullien als Oberbrandmeister. Er führte die Wehr 26 Jahre umsichtig und zielstrebig, gewann bis zu 56 aktive Mitglieder zum Feuerwehrdienst, vergrößerte fortlaufend den Gerätebestand, und erwarb sich und der Feuerwehr hohes Ansehen in Zewen und über die Gemeinde hinaus, was sich nicht zuletzt in der hohen Zahl von 70 Mitgliedern widerspiegelte 

Haupteinsätze waren die Wohnhausbrände in der Kirchenstraße (1926), in der Kordelstraße (1931) und der Brand des Gutshofs Schloss Monaise im Februar 1929, bei dem wegen der zugefrorenen Mosel mit Handdruckspritze und Jauche gelöscht wurde.

Von 1930 bis 1963 führte die Wehr die Rohrmeisterschaft. Das Spritzenhaus war seit 1931 in der Knabenschule (Lindscheidstraße) untergebracht

5.png

Mädchenschule / Bürgermeisteramt mit Steigerturm der Feuerwehr, Kettenstraße (um 1931)

Nach dem 2. Weltkrieg erreichte die völlig zerstörte Feuerwehr - alle Einsatz- und Löschgeräte waren nicht mehr vorhanden - innerhalb weniger Jahre ihren alten Leistungsstand. Den Grundstein legte Peter Jullien selbst, ehe Oberbrandmeister Josef Tressel (1947 – 1962) Führung und Verantwortung übernahm. Bis 1952 erhöhte sich die Mannschaftsstärke wieder auf 40 Aktive. Besonders hervorzuheben in dieser Zeit waren 1951 der Verkehrsunfall am Kenner Haus, bei dem 15 Zewener starben, 1959 eine Suchaktion im Wald, bei der ein Mann tot aufgefunden wurde, sowie Scheunenbrände in der Kordelstraße (1952), in Oberkirch (1957), und 1959 einen mehrere Morgen großen Flächenbrand.

7.png

Feuerwehr Zewen-Oberkirch im Jahre 1952 mit Spielmannszug

So wurde zusätzlich zur Wehr im Januar 1952 ein Spielmannszug gegründet, und kurz darauf im Juni 1952 das 50-jährige Stiftungsfest der Wehr gefeiert werden. 

Josef Tressel stellte 1962 aus gesundheitlichen Gründen (Kriegsleiden) sein Amt zur Verfügung. Nach kurzer Zeit übernahm mit Oberbrandmeister Johann May einer der Pioniere der Wehr das Amt des Wehrführers. Er leitete die Wehr 13 Monate. In diese Zeit fiel mit dem Verkauf der Schule der Umzug des Spritzenhauses ins ehemalige Kohlenlager Tressel (Kettenstraße).

6.png
8.png

Oberbrandmeister Josef Tressel (1947 - 1962)                                                     

Oberbrandmeister Johannes May (1962)

1963 wurde Oberbrandmeister Karl Hengel – Leiter des 1952 gegründeten und überaus beliebten Spielmannzuges – an die Spitze der Wehr gewählt. 

Ihm gelang der langersehnte Wunsch nach einem eigenen Gerätehaus.  Am 06. Mai 1967 wurde das neue, modern ausgerichtete Feuerwehrhaus in der Waldstraße bezogen.

Neben mehreren Kaminbränden, Wasserbrüchen und Wiesenbränden, waren ein Gasthaus-Brand und die Explosionsgefahr durch 4500 Liter ausgelaufenes Benzin an der EIKA-Tankstelle 1966, sowie ein Wochenendhausbrand 1969 die hervorstechenden Einsätze.

1969 legte Karl Hengel – wie zuvor Josef Tressel – sein Amt aus Gesundheitsgründen nieder. So übernahm am 16.05.1969, noch vor der Eingemeindung, Hauptbrandmeister Franz Zimmer das Amt des Wehrführers.   

9.png

Oberbrandmeister Karl Hengel (1963 - 1969)

Nach der Eingemeindung stand das Fortbestehen der Wehr zur Diskussion.

 

Die Zusammenarbeit und das Zusammenwachsen mit der Berufsfeuerwehr Trier, stellte die Wehr und somit Franz Zimmer vor völlig neue Herausforderungen. Der Ausbildungsstand, sowie die technische und personelle Ausrüstung verbesserte sich durch diese Zusammenarbeit aber auf ein hohes Niveau.

  

Als Vergleich hier beispielsweise die Anzahl der Lehrgänge in der Zeit von 1947 – 1969, mit sechs in der Anzahl, gegenüber ca. 100 in der Zeit von 1969 -1990.

10.png

Hauptbrandmeister Franz Zimmer (1969 - 1998)

Franz Zimmer wurde 1987 gleichzeitig Obmann der Freiwilligen Feuerwehren des Stadtgebietes. Ein Amt, das er bis 1997 wahrnahm.

1989 erhielt die Wehr ein neues Löschfahrzeug LF8, 1990 einen neuen, speziell für technische Hilfsleistungen ausgerüsteten  Rüstwagen  RW 1.

11.png

Neues Fahrzeug LF 8, 1989

Neben nun zusätzlich stattfindenden Brandschutz- und Sicherungsdiensten, waren besonders der Einsatz beim Scheunenbrand in Oberkirch, ein Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens 1969, der Dachstuhlbrand der alten Kirche 1975, der Großeinsatz im Stadtgebiet beim Hochwasser 1983, der Sammeleinsatz beim Fischsterben in der Saar 1986, der Einsatz bei der Windbruchkatastrophe 1990, der Brand der Gerätehalle der ehemaligen Gärtnerei Schloss Monaise 1990, und wiederum der Einsatz beim Hochwasser 1993 in Oberkirch, die Höhepunkte der Einsatztätigkeiten des Löschzuges.

Im Jahre 1993 übernahm Franz Zimmer weiterhin den Vorsitz im Stadtfeuerwehrverband, und leitete diesen auch bis April 1998.

12.png

Nach 29 Jahren hervorragender Führung des Löschzuges, gab Franz Zimmer die Führung und Verantwortung an Dieter Fusenig weiter, der den Löschzug bis Mai 2005 führte, und das Amt aus persönlichen Gründen niederlegte.

Brandmeister Dieter Fusenig (1998 - 2005)

Ewald Gruchey, seit 1974 aktives Mitglied der Feuerwehr Zewen, übernahm im Mai 2005 nun den Löschzug. 

Mit Stolz feierte der Löschzug 2013 sein 112-jähriges Gründungsfest.

Persönliche und berufliche Gründe führten in dieser Zeit zu einer zeitweisen Verringerung der Mannschaftsstärke auf 10 Aktive, was nur durch eine gute und konsequente Jugendarbeit, und großem Engagement des Löschzugführers Ewald Gruchey aufgefangen werden konnte.

So legte aber auch nach 9 Jahren Ewald Gruchey sein Amt als Löschzugführer nieder.

13.png

Oberbrandmeister Ewald Gruchey (2005 - 2014)

Zum 06.12.2014 wurde Stefan Bach, seit Mai 1980 aktives Mitglied der Feuerwehr Zewen, als neuer Löschzugführer ernannt.

Der Löschzug befand sich zu dieser Zeit in einem Generationenwechsel. Sämtliche Strukturen und Aufgabengebiete mussten neu besetzt werden, was bei dieser doch sehr jungen Truppe einige Anstrengungen verlangte. Die Herausforderungen für diese verantwortungsvolle Aufgabe wurden von der Löschzugführung aber mit Freude übernommen.

Mit viel Engagement und Willen wurde die Ausbildung der Kameraden völlig neugestaltet, was aber auch den nunmehr vorliegenden, rechtlichen und sicherheitstechnischen Grundlagen der heutigen Zeit geschuldet war. Nicht zuletzt durch eine große Begeisterung an der Sache, konnte innerhalb der folgenden 5 Jahre die Anzahl der Kameraden nahezu verdoppelt werden.

14.png

Oberbrandmeister Stefan Bach (2014 - heute)

Neben einer Vielzahl von verschiedenen Einsätzen, waren zweifellos im Besonderen die folgenden Ereignisse für die Wehr von Bedeutung.

Der Brand an einer Überdachung der Grundschule Zewen an Weihnachten 2015, sowie die Brandeinsätze zu einer nie dagewesenen Brandserie von Dezember 2016 bis Mai 2017, ein Brandeinsatz in einer Lagerhalle des Ausbesserungswerkes der Deutschen Bundesbahn am 10.03.2018, ein Unwettereinsatz im Stadtgebiet am 06.09.18.

 

Aufgrund derzeit aktuell notwendiger, feuerwehr- und sicherheitstechnischer Ausstattung geschuldet, wurde nach über 28 Jahren Einsatztätigkeit unser altes Feuerwehrfahrzeug LF 8/6, im September 2018 durch ein neuwertiges Löschfahrzeug LF 8/6 ersetzt.

 

Der Löschzug verfügt seitdem über ein modernes Löschfahrzeug, um für den Fall der Fälle bestens gerüstet zu sein.

 

Im Dezember 2019 schließlich, erhielt der Löschzug ein weiteres Mannschaftstransportfahrzeug (MTF), mit dem nun die Zufahrt zur E-Stelle für alle nachfolgenden Feuerwehrangehörigen möglich geworden ist.

Die aktuelle Mannschaftsstärke zum 16.01.2020 beläuft sich auf 22 Aktive Feuerwehrkameraden, darunter auch eine Frau. Unsere Feuerwache ist derzeit noch das alte Gerätehaus in der Waldstraße 51, in Trier-Zewen.

 

 

Da die Räumlichkeiten des jetzt doch schon seit 1967 genutzten Gerätehauses abgenutzt und nicht mehr zeitgemäß sind, zudem die Lage ein besonderes Problem darstellt, ist ein Umzug in die alte „General von Seidel-Kaserne“ derzeit in Planung, was aber spätestens 2022 erfolgen soll.

 

 

Dort bietet sich für den Löschzug, dem heutigen Stand der Technik und den feuerwehrtechnischen Erfordernissen geschuldet, eine fast neuwertige Fahrzeughalle mit genügend Räumlichkeiten, sowie genügend Außenanlagen zur freien Entfaltung. Einhergehend mit dieser Standortverlegung, ist natürlich eine Erweiterung des bisherigen Aufgabengebietes, was sich auf das angrenzende Industriegebiet bezieht.

Langeweile wird es daher im Löschzug nicht geben, und Stillstand schon gar nicht. Getreu dem Wahlspruch der Feuerwehr

ist es eine Selbstverständlichkeit, unverzüglich Hilfe und Einsatz der ortsansässigen Feuerwehr zu erwarten. Dabei ist der Löschzug Zewen, als Standort am äußersten Ende von Trier, heute mehr denn je, ein wichtiger Baustein im Sicherheitskonzept der Feuerwehr Trier.

 

 

Naturgemäß ist durch die persönliche und berufliche Situation jedes Einzelnen eine Tagesverfügbarkeit nicht immer gewährleistet. Aber auch dies wird sich mit dem bereits erwähnten, neuen Standort und der Zusammenarbeit mit dem Löschzug Euren ändern.

 

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“

Wappen Feuerwehr.png
bottom of page